Bauverein übergibt DRK-Unterkunft Fahrradwerkstatt
Flüchtlinge bekommen Hilfe zur Selbsthilfe
Ab sofort können die Bewohner der Zentralen Erstaufnahme Rugenbarg gebrauchte Fahrräder wieder auf Vordermann bringen. Dafür steht ihnen nun eine eigens eingerichtete Werkstatt zur Verfügung, die in einem Container untergebracht ist und von zwei ehrenamtlichen Helfern betreut wird. Die Werkstatt konnte dank einer großzügigen Spende des Bauvereins der Elbgemeinden eG ausgestattet werden, unter anderem mit Multifunktionsregalen, Profiwerkzeug und weiterem Material, das zur Reparatur benötigt wird. "Es sind die kleinen Dinge des Alltags, die der Einrichtung fehlen und durch unser Haus schnell ergänzt werden können. Unser Handeln sehen wir als klassische Nachbarschaftshilfe", so Peter Finke, Abteilungsleiter der Genossenschaft, bei der Übergabe am Freitag, 24. Juni 2016.
Hilfestellung bekommen die Bewohner von Karl-Heinz Albrecht und Erich Reinthaler. Beide Rentner haben ein Händchen für Technik und sehen ihre Aufgabe unter anderem darin, die Flüchtlinge mit den europäischen Produkten vertraut zu machen. „Zum Beispiel werden Ventiltypen, die in Deutschland Standard sind, in anderen Ländern überhaupt nicht genutzt“, erklärt Erich Reinthaler, der seit 30 Jahren auch in einer anderen Fahrradwerkstatt tätig ist.
Sven Kessler, Leiter der Erstaufnahme, freut sich über das neue Projekt und betont, dass für ihn die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund stehe. „Uns geht es darum, dass die Leute beschäftigt werden“, erklärt der Rotkreuzler. Kessler weist außerdem darauf hin, dass die Schließung der Unterkunft Ende September noch nicht das Aus für die Werkstatt bedeuten muss: „Wir werden dann Möglichkeiten suchen, andere Erstaufnahmen mit dem Projekt zu unterstützen.“
Die Zentrale Erstaufnahme Rugenbarg:
Die Zentrale Erstaufnahme Rugenbarg in Osdorf wird seit September 2015 vom DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. betrieben. Derzeit finden auf dem Gelände noch rund 850 Flüchtlinge ein erstes Zuhause in Deutschland. Bisher wurden über 3100 Personen in der Unterkunft betreut. Die Mitarbeiter der Einrichtung sorgen jeden Tag für einen wohnlichen Aufenthalt der Asylsuchenden. Ein Team von Sozialarbeitern hilft den Bewohnern schnell und unkompliziert bei der Lösung ihrer Probleme. Tatkräftige Unterstützung erhält das DRK durch über 130 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die unter anderem Sport- und Freizeitangebote sowie Deutschkurse mitorganisieren.