Flüchtlingskinder bekommen Zahnchecks in Mobiler Zahnarztpraxis
DRK sucht weitere ehrenamtliche Zahnärzte, Assistenten und Fahrer
Das ehrenamtliche Team der Mobilen Zahnarztpraxis des DRK Kreisverbandes Hamburg Altona und Mitte e.V. ist am Donnerstag, 11. August 2016, mit einem Spezialauftrag unterwegs gewesen. Beim Einsatz in der Malteser-Erstaufnahme Rugenbarg ließen sich dieses Mal vor allem Kinder die Zähne untersuchen. Dabei schaute Zahnarzt Stefan Metje zehn Jungen und Mädchen in den Mund.
„Bei einigen Kindern gab es Zahnschäden, die auf die Flucht zurückzuführen sein könnten“, stellt der Zahnarzt nach dem zweistündigen Einsatz fest. „Wir haben erst einmal den Zahnstatus überprüft und zum Teil kleinere Behandlungen durchgeführt, wie zum Beispiel wackelnde Milchzähne gezogen“, erklärt der 30-Jährige und ergänzt: „Da die meisten Kinder noch unter zehn Jahre alt waren, haben wir Ihnen auch gezeigt, wie sie Karies durch richtiges Zähneputzen vorbeugen können.“ Dabei stand dem Hamburger Mohamed Karknawi als Assistent zur Seite, der vor seiner Flucht aus Syrien selbst als Zahnarzt gearbeitet hatte und nun in der Praxis auf vier Rädern unter anderem für die Verständigung auf Arabisch sorgt.
„Bei der Hälfte der Kinder wären komplexere Behandlungen nötig gewesen, die wir in der Mobilen Zahnarztpraxis leider nicht leisten können“, räumt Stefan Metje ein. Um ihnen trotzdem eine schnelle Weiterbehandlung zu ermöglichen, übergab er nach dem Einsatz Befundbögen an das Gesundheitsmanagement der Unterkunft, das für die Vergabe von Arztterminen zuständig ist.
„Ich war überrascht, dass die meisten Kinder schon sehr gut Deutsch können und überhaupt keine Angst vor mir hatten – im Gegenteil: Sie haben sogar gedrängelt, um als nächster an der Reihe zu sein“, freut sich der Zahnarzt, der als Belohnung Zahnpasta und Zahnbürsten an die Kids verteilte.
Die Mobile Zahnarztpraxis ist seit Mai in Hamburger Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge unterwegs. Da die Versorgungsleistungen nicht über die Krankenkassen abgerechnet werden können, benötigt das DRK weitere finanzielle und ehrenamtliche Unterstützung sowie Sachspenden, um den laufenden Betrieb sicherzustellen. Weitere Infos gibt es unter Tel. (040) 890 81 10 oder per E-Mail an email@drk-altona-mitte.de.