Helferporträt: „In kürzester Zeit von Null auf Hundert“
Bis gestern sorgten Rotkreuzler auf dem Frühlingsdom für Sicherheit
Lautes Gewummer, blinkende Lichter und der Geruch nach Frittierfett und gebrannten Mandeln – mittendrin ziehen Oliver Nesso und Yann Felix Wenzel ihre Bahnen durch die Menschenmenge. Im dichten Getümmel des Frühlingsdoms fallen die beiden jungen Männer schon von weitem auf mit ihrer leuchtend roten Einsatzkleidung und den aufgenähten Reflektorenstreifen. Als Sanitäter sorgen sie dafür, dass bei kleineren oder größeren Notfällen sofort jemand zur Stelle ist, der Erste Hilfe leisten kann. Dafür ist die Streife unter anderem ausgestattet mit einem Notfallrucksack, einem AED- sowie einem Funkgerät, mit dem sie den Kontakt zur Wache herstellen kann, die sich am Rande des Heiligengeistfeldes befindet.
Oliver Nesso ist seit 2013 Mitglied im Kreisverband und regelmäßig als Sanitäter auf Großveranstaltungen im Einsatz - ehrenamtlich. „Mir macht es Spaß, Menschen zu helfen, und ich finde es wichtig, dass man das nicht nur gegen Geld tut“, sagt der 21-Jährige. Er ist in der Zeit nach dem Abitur über einen Freund zum DRK gekommen und hat dort wiederum viele neue Freunde gefunden. Er ist sich sicher, dass er von seinem Engagement im Sanitätsdienst und im Fachdienst Technik und Sicherheit auch beruflich profitiert. Nach seinem Mechatronik-Studium könne er sich vorstellen, hauptberuflich bei der Feuerwehr zu arbeiten, sagt der Rotkreuzler.
Der Trubel auf dem Dom macht dem Hamburger nichts aus. „Im Vergleich zum Hafengeburtstag ist der Dom eine ruhige Angelegenheit“. Trotzdem gebe es hin und wieder anstrengende Momente. „Einmal ist eine Jugendliche in einem Fahrgeschäft zu stark hin und hergeschleudert und dadurch schwer verletzt worden“, erinnert sich der junge Mann. „In dieser Situation musste ich als Streifenführer zum ersten Mal alles selbst organisieren, Erste Hilfe leisten, den Rettungswagen und Polizei anfordern sowie den Veranstalter informieren.“ Worauf es bei einem Sanitäter dann besonders ankommt? „Man muss in kürzester Zeit alles überblicken können und von Null auf Hundert sein.“
Fakten zum Frühlingsdom:
- Dauer: 18. März bis 17. April 2016
- Helferzahl: 6 pro Tag, freitags und samstags 8
- Anzahl der Hilfeleistungen: 123
- Art der Hilfeleistungen: überwiegend Schnittwunden, Kreislaufprobleme, Stürze und Alkoholintoxikationen
- Rettungswageneinsätze: 37
- Wickeltisch-Nutzung: 104 Mal