Reisegruppe mit Lebensmittelvergiftung - Fortbildung für Führungskräfte
Unter dem Titel „Die ersten fünf Minuten im Einsatz“ stellten sich am Samstag sieben Gruppen- und Zugführer des DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte einem unbekannten Übungsszenario.
Auf der Anfahrt zu einem vermeintlichen Betreuungseinsatz wurden die Teilnehmer auf der Straße angehalten und zu einem Notfall in einer Jugendherberge gerufen. Mit einer gewissen Aufgeregtheit betraten die Übenden das für sie unbekannte Szenario.
Zahlreiche Teilnehmer einer 45-köpfigen Reisegruppe aus dem Kölner Raum, gerade in Hamburg angekommen, klagten über Übelkeit, Magenschmerzen mit starken Krämpfen oder Durchfall. Einige gerieten in eine psychische Ausnamesituation. Eine Situation die Führungskräfte vor eine Herausforderung stellt. Ausgangsort der Magen-Darm-Erkrankungen war eine Autobahnraststätte an der A1. Hier hatte die Reisegruppe gefrühstückt und offensichtlich verdorbenen Geflügelsalat zu sich genommen. In dieser Übung ging es nicht um die Patientenversorgung oder Betreuung von Betroffenen, sondern um das Erkennen der Situation, Anfordern geeigneter Kräfte und die Festlegung erster Maßnahmen.
Übungsleiter und Zugführer Sven Kessler erklärt, dass das Erkennen von Situationen, diese zu bewerten und daraufhin die richtigen Maßnahmen einzuleiten von großer Wichtigkeit ist. Kessler: „In den ersten fünf Minuten werden die Weichen für einen erfolgreichen Einsatz gestellt. Deshalb muss trainiert und geübt werden. Fehler, wie beispielsweise der falsch oder gar nicht festgelegte Ort eines Bereitstellungsortes, können meist nicht zeitnah korrigiert werden“.
Den Übenden sprach Kessler seine Anerkennung aus und lobte das Engagement sowie den Mut den die Teilnehmer bewiesen haben, sich einem unbekannten Szenario zu stellen. „Nur wer regelmäßig übt und bereit ist aus Fehlern zu lernen, kann gestärkt in einen Einsatz gehen“, so der Übungsleiter.
Seinen besonderen Dank sprach Kessler dem Herbergsvater Sven Seidler und dem Team der Jugendherberge „Auf dem Stintfang“ aus. Geeignete Objekte für eine Übung zu finden ist nicht leicht. Meist scheitert es an der Akzeptanz und der Unterstützung der Objektverantwortlichen.