DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. nimmt Abschied vom langjährigen 1. Vorsitzenden und Kreisgeschäftsführer Egon Theel
„Der Wille, Leben zu retten, muss stärker sein als jede Angst vor irgendeinem Risiko!“ Was Egon Theel im Jahre 1994 über „seine“ Hundestaffel sagte, zieht sich wie ein roter Faden durch seine jahrelange Tätigkeit für das Deutsche Rote Kreuz.
Nach dem erfolgreichen Wiederaufbau von Sanitäts- und Katastrophenschutzeinheiten sowie der DRK-Sozialbereitschaft nach dem zweiten Weltkrieg wurde Egon Theel zum Kreisgeschäftsführer des damaligen DRK Kreisverbandes Hamburg Altona berufen – eine Position, die er dann rund 30 Jahre lang ausfüllte. Schnell definierte er die Sozialarbeit mit ihrem gesamten Spektrum als neue Schwerpunktaufgabe.
So entwickelte er etwa die Sozialbetreuung für die Großsiedlung am Osdorfer Born mit rund 17.000 Einwohnern zu einem Vorbildmodell für die gesamte Bundesrepublik. Wenn auch ein besonderes Augenmerk auf die Situation alleinerziehender Mütter und ihrer Kinder fiel, umfasste die generationenübergreifende Leistungspalette dennoch behinderte Schulkinder, Erwachsene und Senioren. Dazu kam der schrittweise Aufbau der Mobilen Dienste – in Altona wegen der dafür angeschafften Dienstfahrzeuge liebevoll „Käfer-Service“ genannt.
Auf den Hund kam der Kreisverband Altona 1984, nachdem Egon Theel als Mitglied des Vereins für Deutsche Schäferhunde in Blankenese einen Lawinenlehrgang absolvierte. Der Funke der Begeisterung sprang über, und so baute er im Anschluss ab 1985 die Hamburger DRK Rettungshundestaffel auf. Bestand diese anfangs ausschließlich aus Schäferhunden und ihrem „Personal“, hat sich die Vielfalt seitdem kontinuierlich gesteigert. Durch die stetige Arbeit an den Fähigkeiten der Teams entstand seitdem ein standardisiertes System für die Hundeausbildungen und die Prüfungsinhalte.
1999 ging Egon Theel in den Ruhestand – sein Herz schlug aber weiter für das Deutsche Rote Kreuz. So blieb er anschließend für 10 Jahre 1. Vorsitzender des Kreisverbandes. „Der Drang des Hundes zu scharren ist viel stärker, wenn er einen lebenden Menschen wittert“, analysierte er einmal. Seinen eigenen „Drang zu scharren“ hat er nie verloren. Am vergangenen Wochenende verabschiedete er sich im Alter von 87 Jahren für immer. Die Spuren, die sein Leben und Wirken nicht nur im DRK hinterlassen haben, bleiben bestehen – nicht nur seine vierbeinigen Schützlinge werden sie weiterhin wittern!