Flüchtlinge und Nachbarn feiern gemeinsam
1000 Menschen kamen zum Straßenfest der Zentralen Erstaufnahme Rugenbarg
Um zum Austausch anzuregen und einen besseren Einblick in das Leben in einer Flüchtlingsunterkunft zu geben, hat der DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. am Sonntag, 5. Juni 2016, vor der Zentralen Erstaufnahme Rugenbarg ein Straßenfest veranstaltet. Neben Bewohnern, Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern des DRK sind auch zahlreiche Nachbarn in die Straße Brandstücken gekommen. Rund 1000 Menschen haben miteinander gesungen, getanzt, gespielt und gebastelt. „Wir wollten, dass es ein Fest für alle wird und das haben wir auch geschafft“, erklärt Einrichtungsleiter Sven Kessler. „Dabei war es wunderbar zu beobachten, wie Menschen verschiedener Nationen friedlich miteinander gefeiert haben.“
Eine offene Bühne gab den Asylsuchenden die Möglichkeit, ihre Smartphones an die Lautsprecheranlage anzuschließen und so für Musik zu sorgen. Dabei wechselten sich afghanische, kurdische und syrische Rhythmen und Tänze ab. Viele Bewohner griffen auch spontan zum Mikrofon und gaben selbst etwas zum Besten. Auch kulinarisch wurde es international: Im Catering-Bereich gab es landestypische Eintopfvarianten mit Reis sowie Baklava und Melone als Nachtisch. Kinder konnten sich unter anderem auf einer Hüpfburg, beim Kinderschminken und an Spiel- und Bastelstationen vergnügen.
Um Besuchern einen Einblick in die Unterkunft zu ermöglichen, ohne dabei durch eine öffentliche Begehung die Privatsphäre der Bewohner zu verletzen, wurden auf dem Festgelände ein beispielhafter begehbarer Wohnbereich und ein Wohncontainer aufgebaut. Vorgestellt wurde außerdem die Mobile Zahnarztpraxis, die von ehrenamtlichen Zahnärzten betrieben wird und seit einigen Wochen in Hamburger Erstaufnahmen im Einsatz ist. „Auch in anderen Bereichen sind wir auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen“, betont Sven Kessler und ergänzt: „Verstärkung benötigen wir zum Beispiel noch für Deutschkurse, Sport- und Freizeitangebote und die Kleiderkammer.“
Das Fest wurde darüber hinaus unterstützt vom Jugendrotkreuz, dem Sanitäts- und Rettungsdienst, der Motorrad- und Rettungshundestaffel, der Wasserwacht des DRK Kreisverbandes Hamburg Altona und Mitte e.V. und den Maltesern.
Der Kreisverband betreibt seit Ende September 2015 die Zentrale Erstaufnahme Rugenbarg im Stadtteil Osdorf. Derzeit finden auf dem Gelände eines ehemaligen Baumarkts über 900 Flüchtlinge ein erstes Zuhause in Deutschland. Die Mitarbeiter der Einrichtung sorgen jeden Tag für einen wohnlichen Aufenthalt der Asylsuchenden. Ein Team von Sozialarbeitern hilft den Bewohnern schnell und unkompliziert bei der Lösung ihrer Probleme. Tatkräftige Unterstützung erhält das DRK durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer, die unter anderem Sport- und Freizeitangebote sowie Deutschkurse mitorganisieren.