Kreisverband eröffnet neue Erstaufnahme für besonders schutzbedürftige Asylsuchende
Am Abend vor dem Einzugstag am 1. Dezember gab das DRK Einblicke in die Einrichtung
Seit Dezember betreut der Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. besonders schutzbedürftige Asylsuchende in einer eigens dafür vorgesehenen Einrichtung: der Erstaufnahme Kaltenkircher Platz. Das ehemalige Hotel bietet Platz für bis zu 150 alleinreisende Frauen und ihre Kinder. Die meisten der ersten knapp 80 Bewohnerinnen und Kinder, die am 1. Dezember einziehen, waren zuvor in den Erstaufnahmeeinrichtungen am Behrmannplatz und am Wiesendamm untergebracht.
Am Abend vor dem Einzugstag haben sich rund 50 geladene Gäste, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie zahlreiche Ehrenamtliche, ein Bild von der Unterkunft machen können. Nach einigen einführenden Sätzen von DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Theel, Einrichtungsleiterin Anke Dünwald und der 1. Vorsitzenden des Kreisverbandes, Dr. Christine Schüler, ergriff Anselm Sprandel, Leiter des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge, das Wort. Er wies auf die Bedeutung der neuen Einrichtung als zusätzliches Angebot in der Flüchtlingshilfe hin und bedankte sich beim DRK und allen, die am Aufbau mitgewirkt haben. „Ich wünsche, dass das Projekt ein Erfolg wird und dass es den Menschen in der Einrichtung gut geht“, so Sprandel weiter.
Nach seinem Schlusswort konnten sich die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck von der kulinarischen Versorgung in der Unterkunft verschaffen. Dafür hat die AWO Hamburg Dienste GmbH, die für die Verpflegung zuständig ist, ein typisches Abendessen vorbereitet. Bei den anschließenden Führungen durch das Gebäude standen DRK-Mitarbeiter den Gästen Rede und Antwort.
„Da ausschließlich alleinreisende Frauen und Kinder in der Einrichtung leben, haben Privatsphäre sowie die Betreuung durch ein überwiegend weibliches Sozialarbeitsteam einen besonderen Stellenwert“, betont Einrichtungsleiterin Anke Dünwald und ergänzt: „Asylsuchende Frauen und Mädchen sind besonders schutzbedürftig, da viele von ihnen in ihrem Herkunftsland, auf ihrer Flucht und nach ihrer Ankunft in Deutschland besonderen Gefahren wie sexualisierter und körperlicher Gewalt, Zwangsheirat sowie Menschenhandel ausgesetzt sind oder aufgrund von Abhängigkeitsverhältnissen in die Prostitution abzurutschen drohen.“ Wie die Rotkreuzlerin erklärt, seien deshalb ein niedrigschwelliger Zugang zu den richtigen Beratungsangeboten und ausreichend geeignete Rückzugsmöglichkeiten wichtig. „Wir sorgen für einen wohnlichen Aufenthalt und organisieren Freizeitangebote sowie Sprachkurse, um die Bewohner darin zu unterstützen, erste Schritte in Richtung Integration zu gehen“, sagt Dünwald.
Die Räumlichkeiten, in denen zuvor ein Hotel untergebracht war, wurden an ihren neuen Zweck angepasst, indem zum Beispiel die Bettenzahl in den Zimmern verdoppelt, Fußbodenbeläge und Möbel ausgetauscht sowie weitere kleine Umbaumaßnahmen durchgeführt wurden. Durch separate Wohneinheiten mit eigenen Bädern bietet die Erstaufnahme Rückzugsmöglichkeiten und Intimsphäre. Darüber hinaus gibt es unter anderem einen großzügigen Bereich zur Kinderbetreuung und einen geschützten Innenhof, auf dem die Jungen und Mädchen unbeschwert spielen können.
Das DRK freut sich über Geld- und Sachspenden sowie ehrenamtliche Unterstützung bei Deutschkursen oder bei der Gestaltung von Freizeitangeboten. Interessierte können sich per E-Mail an mithelfen@drk-altona-mitte.de wenden.