Spürnasen jagen durchs Unterholz
Ehrenamtliche Rettungshundestaffel übt Personensuche im Forst Hamwarde
Der Hamwarder Forst bei Geesthacht war am Dienstagabend, 5. September 2017, Schauplatz einer Großübung unserer Rettungshundestaffel. Um die Übung möglichst authentisch zu gestalten, wurden die Mitglieder erst am gleichen Tag 14:30 Uhr über den Termin informiert. Nachdem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zweieinhalb Stunden später auf dem Gelände der Bereitschaft Altona versammelt hatten, fuhren sie von dort aus in Kolonne zum Übungsort.
Dort erwartete sie folgendes Szenario: Eine Gruppe Naturkundler, deren Mitglieder einzeln im Wald unterwegs gewesen waren, ist von einem schweren Gewitter überrascht worden mit der Folge, dass einige Personen Verletzungen erlitten haben oder nicht mehr zum Treffpunkt zurückfanden. Im Vorfeld der Übung hatten sich zehn ehrenamtliche Mimen an festgelegten Positionen versteckt. Nachdem Einsatzleiterin Silke Ahlquist die dreizehn Mensch-Hunde-Teams, darunter drei im Rahmen einer Nachalarmierung herbeigerufenen Teams der Johanniter-Rettungshundestaffel Bergedorf, in vier Gruppen aufgeteilt und letzte Hinweise gegeben hatte, konnte die Suche nach den vermissten Personen beginnen.
Obwohl sich die Sucherfolge anfänglich noch in Grenzen hielten, ging es zum Schluss Schlag auf Schlag. Mit einem lauten Bellen signalisierten die Rettungshunde ihren jeweiligen Fund. Aufgabe der Hundeführer war es anschließend, Details zum Zustand der gefundenen Personen in Erfahrung zu bringen und über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Zur Versorgung eines Mannes, der von – fiktiven – Erdwespen gestochen worden war, musste zum Beispiel per Funk ein Rettungswagen angefordert werden. Dafür beteiligte sich neben unserem Technikteam auch unser Rettungsdienst an der Übung, an der insgesamt rund 35 freiwillige Helferinnen und Helfer mitwirkten.
Laut Silke Ahlquist – für sie war es die erste Übung in ihrer Funktion als Einsatzleiterin - stellte das Training in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung dar. „Das Suchgebiet war mit einem Kilometer Länge sehr groß und außerdem sehr unwegsam. Auf dem Gelände befanden sich viele Teiche, Bauchläufe und Wildschweine, die den Hunden gefährlich hätten werden können“, berichtet die Rotkreuzlerin nach dem sechsstündigen Einsatz. „Mensch und Tier hatten zudem mit der Dunkelheit zu kämpfen.“
Die Idee zur Übung hatte Nadine Brunsen, stellvertretende Leiterin der Staffel. „Wir haben viele neue Hunde- und Gruppenführer, die sich einfach mal ausprobieren sollten. Schließlich haben sie bei einer Übung die Möglichkeit, Fehler zu machen“, erklärt die DRK-Frau, die in der gemeinsamen Auswertung lobende Worte für ihr Team fand: „Alle Versteckpersonen haben sich von den Hundeführern und den Rettungskräften gut behandelt gefühlt.“ Ihren Dank richtete sie an die Forstwirtschaft Hamwarde, dem Jäger André Guiard und den Patientendarstellern, die teilweise sehr lange ausharren mussten.